European Champion XCR!!

Champagnerdusche für die neuen Europameister! Photo: jsphoto. cz
Champagnerdusche für die neuen Europameister! Photo: jsphoto. cz

Gleich am ersten Tag der Mountainbike-EM im tschechischen Brünn holte die Schweiz die erste Goldmedaille. Sieben Sekunden Vorsprung fuhren die drei Männer und zwei Frauen im Team-Event auf das zweitplatzierte Italien heraus. Teil des Schweizer Teams, das zum dritten Mal den Titel holte, war auch die Wattwilerin Ramona Forchini.

 

Wie fühlt es sich an, Europameisterin zu sein?

Ramona Forchini: Es fühlt sich sehr gut an. Das Europameistertrikot hat mir noch gefehlt. Ich bin mega glücklich, dass wir das geschafft haben. Es war ein harter Fight, aber der Kampf hat sich gelohnt.

 

Wann haben Sie gespürt, dass es reichen könnte?

Es war bis zum Schluss extrem spannend. Nach den ersten drei Übergaben lagen wir etwa an sechster Position. Ich wusste zwar, dass wir noch zwei Männer ins Rennen schicken konnten und die anderen teilweise noch eine Frau am Start hatten, aber es blieb bis zum Schluss offen. Wir haben auch nur mit knappen 7 Sekunden Vorsprung vor Italien gewonnen. Dann folgte Dänemark mit 34 Sekunden Rückstand. Auf Platz vier platzierte sich Deutschland mit etwas mehr als einer Minute Rückstand. Total rangierte Nationen: 18.

 

Wie nervös waren Sie vor dem Start?

Ich war ziemlich nervös. Das ist eigentlich ungewöhnlich für mich. Aber ich wusste, dass meine Performance für das ganze Team entscheidend ist, nicht nur für mich.

Ich durfte mir keinen Fehler leisten, denn dann hätte ich damit nicht nur mich alleine, sondern das gesamte Team bestraft.

Umso glücklicher bin ich, dass alles aufgegangen ist. Und dass ich mich gut gefühlt habe und die schnellste Frauenelitezeit gefahren bin.

 

Spürten Sie den Druck, Favorit zu sein?

Wir gehörten eigentlich lediglich zu den Mitfavoriten. Klar war das Ziel Gold, aber dieses Ziel haben alle. Die anderen Nationen brachten eine sehr starke Besetzung mit. Italien, Dänemark, Deutschland, Spanien, das sind alles Topnationen. Da durften wir nur mit einem Auge auf eine Medaille blicken. Aber wir spürten natürlich einen gewissen Druck, vor allem, weil die Schweiz stets viele Medaillen gewinnt. Und wir die Festspiele mit einem Erfolg einläuten wollten.

 

Wie haben Sie sich am Wettkampftag auf das Rennen vorbereitet?

Die Vorbereitung verlief gleich wie bei allen anderen Rennen. Wir fuhren uns warm, mussten uns gleichzeitig mit Kühlwesten und Eis möglichst kühl halten. Die Temperatur hier war ziemlich hoch.

 

Wie waren die sonstigen Bedingungen in Brünn?

Sehr gut. Die Strecke ist toll. Sie ist sehr kurzweilig, weil sie viele Abschnitte hat, in denen man sich voll konzentrieren muss. Die Strecke ist aber auch ziemlich trocken und staubig, was sie relativ rutschig macht. Die Intensität bei dieser Hitze und diesem Staub war hart. Ich spüre die Trockenheit heute noch im Hals.

 

Gab es nach dem Rennen viele Reaktionen?

Ja, Reaktionen gab es viele. Es ist schön, wenn so viele Leute mitfiebern und dabei sind. Das motiviert.

 

Sie selbst haben auch schon gefeiert?

Feiern konnten wir noch nicht viel. Die Nacht war zwar trotzdem kurz, aber eher, weil ich nach den vielen Eindrücken, Erlebnissen und Erfahrungen nicht runterfahren konnte. Jetzt müssen wir uns erst einmal erholen, die Titelkämpfe gehen schliesslich weiter. Nach dem Abschluss der EM holen wir das Feiern definitiv nach.

 

Aber auf den Triumph anstossen konnten Sie schon?

So ähnlich. Wir durften eine Champagnerdusche geniessen. Wir waren von Kopf bis Fuss durchnässt, so etwas habe ich noch nie erlebt.

 

Am Sonntag starten Sie im Elite-Rennen. Gibt der Sieg im Teamevent Schub?

Erfolg gibt stets Motivation. Und ein solch schönes Trikot tragen zu dürfen, gibt wirklich noch mehr Energie.

 

Passen Sie nach dem Erfolg Ihre Ziele an?

Das Ziel für Sonntag bleibt gleich, ich möchte in die Top 5 fahren. Dass ich auf dieser Strecke schnell fahren kann, habe ich nun bewiesen. Jetzt zählt die Tagesform und das Rennglück. Ich bin total zuversichtlich und freue mich schon extrem. Ich werde wieder kämpfen.

Ramona Forchini präsentiert stolz ihre EM-Goldmedaille.
Ramona Forchini präsentiert stolz ihre EM-Goldmedaille.