Ramona Forchini wird Weltmeisterin!

Ramona Forchini kündigte auf ihrem Instagram-Profil etwas Verrücktes an – jetzt gehts verrückt weiter: Die 26-Jährige gewinnt an den Marathon-Weltmeisterschaften in der Türkei die Goldmedaille. Sie setzt sich mit einem entscheidenden Angriff gegen Maja Wloszczowska durch. Für die Toggenburgerin findet eine schwierige Saison den bestmöglichen Abschluss.

 

Ramona Forchini hat an den Mountainbike-Marathon-Weltmeisterschaften in Sakarya die Goldmedaille gewonnen. Die Cross-Country-Spezialistin aus dem Kanton St. Gallen setzte sich im Nordwesten der Türkei auf dem letzten Kilometer nach 3h 42min gegen Ex-Weltmeisterin Maja Wloszczowska (36) aus Polen durch. Dass sie sich einer ausgezeichneten Verfassung erfreut, hatte Forchini bereits vor Wochenfrist an den Cross-Country-Europameisterschaften im Tessin angedeutet. Am Monte Tamaro reihte sich die 26-Jährige aus Wattwil im Toggenburg als Zwölfte ein.

 

Für Forchini handelte es sich um die erste Teilnahme an einer Marathon-WM. Entsprechend sei sie «ziemlich nervös» gewesen. «Ich hatte nicht gewusst, was mich erwarten würde», hielt sie fest. In den langen Aufstiegen übernahm sie jeweils die Führung und hielt das Tempo hoch. «Irgendwann waren wir nur noch zu acht, dann zu fünft, zu dritt, letztendlich noch zu zweit. Die Entscheidung fiel kurz vor dem Stadion, und da hatte ich etwas mehr Reserven.» «Eine Medaille hätte ich nie erwartet», sagt Forchini im Live-Chat auf dem Instagram-Kanal von SRF Sport mit Moderator Olivier Borer.

 

In diesem Sommer war die U23-Weltmeisterin des Jahres 2015 durch einen hartnäckigen Infekt gebremst worden. Es war Geduld gefragt, Forchini verbrachte zuweilen mehr Zeit im Liegestuhl als auf dem Velo. Nun hat das Pendel in die andere Richtung ausgeschlagen und Forchini hat die «Pandemie-Saison» mit WM-Gold abgeschlossen. «Ich bin einfach super happy», lässt sie verlauten. Der Lerneffekt der Geschichte: Wenn es ganz tief gehe, gehe es auch wieder ganz hoch hinaus.